Viertes Spiel, vierte Pleite

Viertes Spiel, vierte Pleite

Beitragvon Icetigersnet am Sa 2. Mai 2009, 11:01

Zumindest kulturell haben die Adlerträger einiges hinzugelernt. Denn wer von den deutschen Eishockeyspielern hörte schon die Nationalhymnen von Frankreich und Dänemark nach den eigenen Partien? Waren die Schlappen gegen Russland und die Schweiz durchaus noch zu vertreten, so fehlt einem nach den beiden letzten Matches jegliches Verständnis.

Außer Verteidiger Christoph Schubert und Goalie Dimitri Pätzold war keiner der Adlerträger im ersten Drittel in der Lage, Akzente zu setzen. Bullyverluste, schlimme Aufbaufehler, Zweikampfschwächen und Fehlpässe beherrschten die Szene aus deutscher Sicht. So war es auch kein Wunder, dass gerade der gebürtige Münchner mit seinem Pfostenschuss Pech hatte, aber neun Minuten später mit einem trockenen „Pfund“ aus dem Handgelenk für den Ausgleich sorgte. Typisch eine Situation in Minute zwölf: Da will Daniel Kreutzer Sven Felski einsetzen, doch der ansonsten so clevere Berliner lässt sich die Scheibe abnehmen wie ein Anfänger. Und anfängerhaft war auch der Fehler an der blauen Linie, der den motivierten Dänen eine 2:0-Situation ermöglichte, die von ihnen auch genutzt wurde. Schrecksekunde für Deutschland, als Kim Lykkeskov in Pätzold hineinrauscht, der gebürtige Kasache jedoch weitermachen kann. Ach ja, dann setzte sich in den letzten Sekunden auch einmal Alexander Barta durch. Sein Schrägschuss wurde eine Beute von Patrick Galbraith im dänischen Kasten. Doch das war´s wirklich, was das erste Drittel betrifft. „Ohne Cooly (das Maskottchen der WM/Anm.d.Red.) ist hier gar nichts los!“ skandierten die Fans höhnisch. Wie recht sie hatten!

Das zweite Drittel zeigte ein verbesserte deutsche Mannschaft, die sich zahlreiche Chancen erarbeitete, jedoch nicht zum Torerfolg kam. Da hatte beispielsweise in der 28. Minute Philip Gogulla das Pech, aus nächste Nähe die Scheibe nicht über die Linie zu bekommen. Auch die gute Vorarbeit von Travis Mulock eine Minute später nutzte nichts, denn der Schuss von Jochen Hecht wurde von Galbraith gemeistert. Auch Kai Hospelt und Sven Felski schossen Fahrtkarten. Die Dänen hingegen hatte mit einem Gewaltschuss von Philip Larsen gegen Ende des Mittelabschnitts eine einzige nennenswerte Möglichkeit.

In der 45. Minute fasst sich Yannic Seidenberg ein Herz und macht einen Alleingang fast über die gesamte Eisfläche. Doch auch für den 25-jährigen Außenstürmer aus Ingolstadt ist bei Galbraith Endstation. Hördler bestätigt derweil seinen rabenschwarzen Tag. Er steht viel zu weit vom gegnerischen Stürmer weg. Das ermöglicht den Dänen postwendend einen Konter. Doch Morten Madsens Schuss wird von Pätzold gehalten. Peter Regin muss sich wohl bei Seidenberg vieles abgeschaut haben, denn er macht es besser als der Deutsche. Pätzold hat keine Abwehrchance gegen den Mann aus Binghamton, vor dem Krupp noch ausdrücklich warnte. Einen Abpraller von Pätzold verwertet in Überzahl Nichlas Hardt. Das war´s!

Tore: 0:1 (10;27) Bödker (Madsen), 1:1 (13;23) Schubert (Ullmann, Butenschön), 1:2 (49;52) Regin, 1:3 (53;27) Hardt (Green). – Zuschauer: 4.241. – Strafminuten: Deutschland 12, Dänemark 12. – Schiedsrichter: Orszag (Slowakei), Sindler (Tschechien).
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