Es hat nicht sein sollen

Es hat nicht sein sollen

Beitragvon Icetigersnet am Mo 10. Nov 2008, 07:13

Es hat nicht sein sollen mit dem Turniersieg für das deutsche Team. Nach einem 0:2-Rückstand versuchten Uwe Krupps Schützlinge noch einmal alles, und fast wäre Patrick Hager auch in der Anfangsphase des Schlussdrittels der Anschlusstreffer gelungen. Doch der gebürtige Rosenheimer stand schon zu nah am gegnerischen Kasten. Danach versuchte es Michael Bakos noch einmal mit einem fulminanten Schlagschuss. Die deutsche Mannschaft wurde müder und müder. So war es nicht verwunderlich, dass die Kanadier durch einen haltbar scheinenden Schlagschuss des Mannheimer Verteidigers Pascal Trepanier das dritte Tor erzielten. Zuvor schloss sich der Kreis für den Scorpion Chris Herperger, der vor elf Jahren in Füssen und München als Youngster sein Debüt beim Deutschland Cup feierte. So war es ihm auch zu gönnen, dass er mit seinem Paß zum 2:0 die Vorentscheidung einleitete. Deutschland verkaufte sich gut, scheiterte letztendlich an der mangelnden Erfahrung sowie nachlassender Kondition.



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Uwe Krupp verzichtete auf die lädierten Aleksander Polaczek und Richard Mueller. Für das Duo liefen Marcel Müller und Kai Hospelt auf. Uwe Krupp: „Die Ausgangssituation ist toll. Wir können den Deutschland Cup gewinnen. Kanada kann sich steigern, das haben wir gestern gesehen.“ Sein kanadischer Kollege Rich Chernomaz sagte schon nach dem ersten Match im Turnier: „Gegen Deutschland wird sicherliche eine andere Mannschaft auflaufen als in Köln.“ Damit meinte natürlich der hauptamtliche Trainer der Frankfurt Lions, dass sich das Personal in den nächsten Tagen zwar nicht verändern würde, das Zusammenspiel jedoch ein ganz anderes wäre.



Bereits in der 2. Spielminute kassierte die deutsche Mannschaft eine Strafzeit, die sie jedoch fast problemlos überstand. Lediglich Trepanier zog einmal ab; sein Schuss strich jedoch am Pfosten vorbei. Danach zeigte André Rankel, dass die Deutschen auch ihre Chancen hatten. Sein Schrägschuss bedeutete jedoch keine Gefahr für Fred Brathwaite im Tor der Kanadier. Die zweite Strafzeit für das deutsche Team hatte Folgen. Schon Jamie Wright hatte nach einem Konzentrationsfehler der Deutschen die Führung auf dem Schläger, als Stéphane Julien mit einem genauen Pass den Angriff eingeleitet hatte. Sekunden später sorgte Norm Milley mit einem Rückhandschuss für das verdiente 1:0. Endlich wurden die Krupp-Schützlinge in der Offensive rege. Michael Wolf donnerte auf den Kasten, den Abpraller wollte Philip Gogulla verwerten. Doch auf der Anzeigetafel stand unter „GER“ weiterhin eine Null. Dann versuchten sich Kai Hospelt und Constantin Braun. Der erste Versuch ging über das Tor, der zweite wurde geblockt. Pech für die Deutschen, als zwei Sekunden (!) vor Ertönen der ersten Sirene Michael Bakos mit einem Schlagschuss nur Brathwaite, aber nicht das Netz traf.­



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Direkt zu Anfang des Mitteldrittels sorgten die Schiedsrichter für Verärgerung bei Krupp & Co. Als bei 5:4-Überzahl eine weitere Strafzeit gegen Kanada angezeigt wurde, unterbrachen die Unparteiischen das Spiel bei deutschem Scheibenbesitz. Deutschland hatte jedoch kaum eine Möglichkeit zum Ausgleich. Als dann der heute recht eigensinnig spielende Wolf von Julien bei einem Angriff attackiert wurde, blieb der Pfiff aus. Die Fehler in der deutschen Verteidigung häuften sich besonders beim Aufbau. Als der junge Marcel Müller in der 31. Minute in aussichtsreicher Position per Zufall an die Scheibe kam, war er zu überrascht, um den Puck richtig unter Kontrolle zu bekommen. Pech für Deutschland, dass weder Rankel mit einem Direktschuss, noch Schmidt und Jens Baxmann mit ihren „Knallern“ Erfolg hatten. Anders die Kanadier: Teamkapitän Chris Herperger passte millimetergenau auf den vor dem Tor stehenden Scott King, Nikolai Goc reagierte zu spät. Es hieß 2:0.

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Danach lief nicht mehr viel zusammen für die Gastgeber, das Turnier mit drei Spielen in drei Tagen hatte enorm Kraft gekostet. Spätestens mit dem vom Mannheimer Publikum bejubelten Schlagschusstreffer von Pascal Trepanier war die Sache für Team Canada in trockenen Tüchern; die Fans in der SAP Arena feierten „Freddie“ Brathwaite, dem ein Shutout gelang. Trotzdem kann Uwe Krupp mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden sein. Zu den besten Spielern ihrer Teams an diesem Nachmittag wurden Verteidiger Sven Butenschön und Torhüter Brathwaite gewählt.



Tore: 1:0 (9:31) Milley (Wright), 2:0 (36;33) King (Regehr, Herperger), 3:0 (53;12) Trepanier (Courchaine). – Zuschauer: 8.525. – Strafminuten: Deutschland 8, Kanada 12. – Schiedsrichter: Looker (Thief River Falls/USA), Partanen (Finnland).



Deutschland: Pätzold; Butenschön, Schmidt, Wolf, Hackert, Gogulla; Osterloh, Bakos, Tripp, Ullmann, Hager; Baxmann, Breitbach, Weiß, Rankel, Trew; Nikolai Goc, Moritz Müller, Marcel Müller, Hospelt, Braun.




Team Canada: Brathwaite; McGillis, Trepanier, Julien, Armstrong, Biron, Regehr, Traynor, Scalzo; Robinson, King, Herperger, Milley, Courchaine, Adams, Corbet, Sarault, Milroy, Wright, Hahn, Papineau.
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