Saisonende mit Stolz und Ungewissheit

Saisonende mit Stolz und Ungewissheit

Beitragvon Icetigersnet am Mo 23. Mär 2009, 07:04

Mal wieder zogen die Sinupret Ice Tigers im Duell David gegen Goliath den Kürzeren. Bereits zum fünften Mal trafen die Ice Tigers in den DEL-Playoffs auf die Mannheimer Adler und zum fünften Mal verließen sie als Verlierer das Eis. Nach den Finalniederlagen 1999 und 2007 war diesmal Endstation im Viertelfinale.
Böse war deshalb niemand in Nürnberg. Vielmehr war es nach den finanziellen Problemen und der ungewissen Zukunft des Standorts schon ein Erfolg den direkten Weg - wenn auch erst am allerletzten Spieltag - in die Playoffs gefunden zu haben.

Bis zuletzt hat die Mannschaft immer wieder eine große Portion Charakter und Stolz gezeigt. Auch in den Duellen gegen Finanzkrösus Mannheim. Allein das erste Heimspiel war eine Werbung für den Eishockey-Sport und den Standort Nürnberg. Auch die zweite Partie vor ausverkaufter Kulisse zeigte, dass die Mannschaft gewillt war, alles zu geben. Nur die Mittel waren limitiert und letztendlich fehlten einfach (nur) die entscheidenden Tore.

Ohne Topscorer Scott King, den mittlerweile verletzten Florian Keller und mit einer ganzen Reihe angeschlagener bzw. kranker Spieler war Mannheim mit seinem großen Kader einfach eine Hausnummer zu groß für die Ice Tigers.

Letztendlich ging es in den letzten Wochen aber gar nicht mehr in erster Linie um den sportlichen Erfolg, sondern um die Zukunft der gesamten Organisation Ice Tigers und jedes Einzelnen daran Beteiligten.

Jetzt, da die sportlichen Weichen gestellt sind und die Saison 2008/09 auf dem Abstellgleis steht, geht es genau um diese Zukunft. Und wie es scheint, ist letztendlich noch gar nichts klar:

Die GmbH ist noch nicht an das neue Sponsorenkonsortium um Thomas Sabo überschrieben. Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens noch nicht endgültig vom Tisch. Eine Eingung mit allen Gläubigern noch nicht erfolgt.

Erst dann kann eine konkrete Planung - für welche Liga auch immer - erfolgen. Trotzdem sind die Zeichen derzeit durchaus positiv und hinter den Kulissen wird eifrig daran gearbeitet, Nürnberg auch weiterhin auf der DEL-Landkarte finden zu können.

Dass beispielsweise Thomas Sabo mit dem Fanbus zum letzten Spiel nach Mannheim reiste und anschließend der Mannschaft in der Kabine für ihren Einsatz dankte, zeigt wohl, dass der Schmuckhändler gewillt ist, die Ice Tigers in eine neue Zukunft zu führen.

Aber Geld allein reicht nicht, um das marode Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Es fehlt seit Jahren auch am Know-how, um einen Profi-Klub im finanziell schwierigen Eishockey-Business erfolgreich zu führen.

Neben der sportlichen Planung für eine neue DEL-Saison, was alleine schon aufgrund der zeitlichen Verzögerung eine immense Herausforderung darstellen wird, muss auch ein Konzept für den Nachwuchs und die neue Ausrichtung der gesamten Organisation hieb- und stichfest fachmännisch erarbeitet werden.
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