Das war es, Martin Jiranek!

Das war es, Martin Jiranek!

Beitragvon Icetigersnet am Sa 5. Dez 2009, 13:11

­Die neuerliche blutleere Vorstellung der Krefeld Pinguine war das letzte Spiel, das unter der Leitung von Martin Jiranek über die Bühne ging. Schon vor dem Match gingen Gerüchte durch den KönigPalast, dass im Falle einer Niederlage der gebürtige Kanadier seinen Platz an der Bande räumen muss. Nach den 60 Minuten war es amtlich: Martin Jiranek ist fortan kein Cheftrainer der Krefeld Pinguine mehr. Die Geburtstagsparty (der KönigPalast wurde am heutigen Tag fünf Jahre alt) fiel jedenfalls gründlich ins Wasser. Zufrieden sein konnte eigentlich nur Stadionsprecher Kristian Lach. Er forderte vor der Partie „weg von Düsseldorf!“ Das ist den Pinguinen zumindest in der Tabelle gelungen, während die Kölner sich näher an die Erzrivalen herangepirscht haben.


„Wir müssen die gleiche Leistung bringen wie gegen Berlin“, forderte Jiranek vor dem Match, das den schwächsten Sturm (Krefeld, Ausnahme Straubing) mit der schwächsten Abwehr (Köln) zusammenführte. „Vor allen Dingen müssen wir von Anfang an zeigen, dass wir die Hausherren sind“, so der weiter in der Kritik stehende Jiranek. Diese Forderung schien aber nicht richtig beim Team angekommen zu sein. Denn die erste Chance, an welcher die gesamte Startformation der Gäste beteiligt war, brachte den Haien die frühe Führung. In den nächsten Minuten hatten die Kölner mehr vom Spiel, während im (Sturm-)Getriebe der Gastgeber mehr Sand als Oel vorhanden war. Krefeld wurde ab der zwölften Minuten besser, doch spielten nach wie vor Unsicherheit, Ungenauigkeit und Kopflosigkeit eine dominierende Rolle. Typisches Beispiel in der 17. Minute: In Überzahl steht Pinguin-Kapitän in aussichtsreicher Position vor dem Tor, sieht sich nach einem Mitspieler um und passt in den leeren Raum.

Zuvor hatte der lange Philip Riefers die bis dahin beste Gelegenheit: Mutterseelenallein stand der Youngster vor Haie-Keeper Lars Weibel und wusste nichts mit Scheibe und Chance anzufangen. Pech hatte der kleine Michael Endraß, gegen dessen Schuss Weibel mit einer Blitzreaktion rettete.

Die Entwicklung beider Teams nahm in dieser Saison einen fast parallelen Verlauf. Auch Köln trennte sich, wie Krefeld zuvor, von seinem Manager. Dazu musste das Trainer-Duo Igor Pawlow (in der vorigen Spielzeit noch gefeierter Coach der Pinguine und hauptverantwortlich für das gute Abschneiden der Truppe) und Rupert Meister gehen. Zur Verfügung stand dem neuen Duo außer Kapitän Mirko Lüdemann und Christoph Ullmann die gesamte Truppe zur Verfügung. Jiranek hatte größere Personalprobleme, denn auch Boris Blank musste neben dem gesperrten Charlie Stephens und den verletzten Dusan Milo, Lynn Loyns und Serge Payer passen.

Der auch in Krefeld bekannte Bill Stewart (als Co-Trainer fungiert jetzt Niklas Sundblad, der zuvor den Haie-Dress trug und in dieser Saison bisher beim Oberliga-Tabellenführer Herne an der Bande stand) feierte seinen Einstand. Sein Vorgänger Igor Pawlow verzichtete darauf, sich das Spiel seiner Ex-Teams anzusehen. Dem Vernehmen nach zog er eine Reise nach Moskau vor.

Auch das Mitteldrittel begann mit einem Paukenschlag: Pinguin-Schlussmann Scott Langkow, sonst stets einer der zuverlässigsten Arbeitnehmer im schwarz-gelben Jersey, wagte einen Ausflug und unterschätzte wohl die Gefährlichkeit von Ivan Ciernik & Co. Es war kein Kunststück für Marcel Müller, für den zweiten Treffer zu sorgen. Die Hilflosigkeit der Hausherren ging weiter. Geschlagene anderthalb Minuten waren die Pinguine nicht in der Lage, aus einer 5:3-Überzahl Kapital zu schlagen. Und Daniel Pietta, heute zusammen mit dem Kapitän und dem erneut enttäuschenden Rob Globke (musste sich sogar mit Riefers abwechselnd) im ersten Sturm, war trotz guter Chancen stets zweiter Sieger gegen Weibel.

Das Schlussdrittel begann, wie der Mittelabschnitt endete: Nach einem Riesenfehler von Haie-Verteidiger Mats Trygg startete Daniel Pietta durch und versagte erneut vor dem überragenden Weibel. Im weiteren Verlauf setzte auf Krefelder Seite lediglich der Youngster-Sturm mit Noebels, Driendl und Huebscher Akzente. Und warum der schussstarke Benedikt Schopper nicht in Überzahl zum Zuge kommt, wird das­ Geheimnis der sportlichen Leitung bleiben. Ein Schuss ins leere Tor sorgte unter einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert für den Endstand.

Noch ein Wort zu den Unparteiischen: Ex-Pinguin-Verteidiger Lars Brüggemann feierte am Dienstag in Köln ein gutes Debüt und war auch heute im Bilde. Und dass Rick Looker für drei Wochen gesperrt wurde, war wohl nur ein Gerücht. Denn wie sonst hätte er heute zusammen mit Brüggemann auf dem Eis stehen dürfen?

Tore: 0:1 (0;48) Adams (Marcel Müller, Ciernik), 0:2 (20;11) Marcel Müller (Ciernik), 1:2 (27;53) Rourke (Driendl, Huebscher), 1:3 (59;40) Bartek (Julien). – Zuschauer: 4.356. – Schiedsrichter: Brüggemann (Iserlohn), Looker (Neuss). - Strafminuten: Krefeld 6, Köln 16.
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